Fundstücke
Lieblingszitate
- “As I hurtled through space, one thought kept crossing my mind: every part of this capsule was supplied by the lowest bidder.” – John Glenn
- “If I’d asked my customers what they wanted, they’d have said a faster horse.” – Henry Ford
- “The invisible and the non-existent look very much alike.” – Delos McKown
- “Why has Astrology been invented? – So that Economics looks like an accurate science.” – unknown skeptic
- Freud-Leid-Paradox: “Geteiltes Leid ist halbes Leid, geteilte Freud ist doppelte Freud” – Volksmund
- Erweiterung des Freud-Leid-Paradox: “Geteiltes Wissen ist doppeltes Wissen – ausser auf Wikipedia; dort ist es nur Halbwissen.” – Tilman Slembeck
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Hallöchen, Herr Professor
Warum schreiben Studenten so unhöfliche E-Mails? Weil sie es nicht besser wissen.
Über die Korrespondenz mit ihren Studenten hört man Professoren oft klagen. Beim Öffnen ihrer Mailbox sähen sich Hochschuldozenten mit einem schockierenden Dschungel aus »Pseudo-Anbiederei, Jugendslang und Hybris« konfrontiert, schrieb der Münsteraner Juraprofessor Thomas Hoeren vor einigen Jahren auf Spiegel Online. Studenten übertrügen den ungezwungenen Ton aus Chatrooms eins zu eins in ihre Mails, schimpfte sein Gießener Kollege Martin Gutzeit vergangenes Jahr in der FAZ. Jan Seifert, Dozent für Germanistische Linguistik an der Universität Bonn, geht mit den studentischen Corpora Delicti etwas gelassener um: Er hat sie soeben für seine sprachwissenschaftlichen Zwecke analysiert (Aptum, Zeitschrift für Sprachkritik und Sprachkultur Nr. 1/2012).
Quelle: Die Zeit, November 2012, Nr. 47, weiter lesen
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Die dümmsten Händler der Welt
Wie man es anstellt, für Wertpapierbetrug verurteilt zu werden
Das Schuldeingeständnis von zwei ehemaligen Händlern der Credit Suisse Group, beschuldigt der Fälschung von Anlagewerten der Bank, bringt eine sehr alte Frage auf den Tisch: Wie dumm muss man eigentlich sein, um für einen Betrug verurteilt zu werden.
(Bloomberg ) Das Schuldeingeständnis von zwei ehemaligen Händlern der Credit Suisse Group, beschuldigt der Fälschung von Anlagewerten der Bank, bringt eine sehr alte Frage auf den Tisch: Wie dumm muss man eigentlich sein, um für einen Betrug verurteilt zu werden, den man verübt hat, während man in den Diensten einer Too-big-to-fail-Bank stand?
Die meisten kommen davon
Es ist eine Schande, dass die TV-Serie «Amerikas dümmste Kriminelle» vor mehr als einem Jahrzehnt eingestellt worden ist. Denn der Fall von Salmaan Siddiqui, 36, und David Higgs, 42, hätte wunderbaren Stoff hergegeben für ein Beispiel aus der Hochfinanz, die verbrecherisch hirntot agiert. Ihr Ausflug in die Kriminalität ist so dumm, dass es weh tut. Sie müssten dafür schon wieder gefeiert werden, und sei es nur, um uns von dem nervigen Aspekt ihrer Geschichte abzulenken: Mit aller Wahrscheinlichkeit haben viele andere Banker während der Finanzkrise genau dieselben Dinge gemacht. Und die Mehrzahl derjenigen, die es getan haben, wird wohl nie strafrechtlich verfolgt werden. Stellen Sie sich das Folgende vor: Sie sind ein Händler an der Wall Street im Sommer 2007 und haben sich spezialisiert auf komplexe Hypotheken-Bonds, die kein Mensch so richtig versteht. Was Sie aber durchaus verstehen, ist die Tatsache, dass Ihr Bonus nicht so hoch wie erhofft ausfallen wird, wenn der Wert dieser Papiere zu stark abnimmt.
Sie stellen darüber hinaus fest, dass diese Papiere nicht mehr so viel wert sind, wie sie es einst waren – weil der Markt in sich zusammengebrochen ist. Vielleicht wissen Sie auch nicht genau, wie viel sie wert sind. Aber Sie erkennen genau, wann Preise viel zu hoch angegeben sind. Und das sind die Preise, die Sie in den Büchern der Bank haben wollen. Also setzen Sie sich mit Ihren engsten Kollegen zusammen, um Wege zu finden, wie die Zahlen viel höher angegeben werden können, als sie im Handelsbuch notieren.
Normalerweise wäre dies eine verlässliche Strategie an der Wall Street. Das Schöne an der Sache ist, dass die Papiere so illiquid sind, dass es auf die Frage nach der richtigen Bewertung ohnehin kaum eine korrekte Antwort gibt. Für Buchprüfer dürfte es schwer sein, selbst deutliche Überbewertungen infrage zu stellen. Daher sind auch kaum Fälle bekannt, bei denen jemand für die absichtliche Überbewertung von Papieren wie diesen mit strafrechtlichen Konsequenzen rechnen musste.
Gespräche auf Tonband
Um also von der Polizei geschnappt zu werden, müssten Sie Gespräche auf einem Tonband aufnehmen und dabei erklären, Sie würden die von Ihnen aufgeschriebenen Bewertungen selbst gar nicht glauben – und zwar bei Telefonaten, von denen Sie wissen, dass Ihr Arbeitgeber sie aufzeichnet. Die Chancen, geschnappt zu werden, steigen, wenn Sie die Geheimnisse Ihrer Verschwörung in Unternehmens-E-Mails diskutieren. So haben es Siddiqui und Higgs gemacht. Und dann wurden die beiden von ihrem Arbeitgeber verpfiffen. Sie können sich sicher sein, dass das US-Justizministerium sofort alle Hebel in Bewegung setzt, wenn es Tipps zu kriminellen Aktivitäten bei einer grossen Bank bekommt – zumal, wenn die Tipps von der Bank selbst kommen. Die Ermittler haben letztlich keine andere Wahl, als der Sache nachzugehen.
Quelle: 13. Februar 2012, Neue Zürcher Zeitung
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Griechenland vs. Italien
The mayor of a Greek town visited the mayor of an Italian town. When he saw the palatial mansion belonging to the Italian mayor, he wondered how he could afford such a house. The Italian said: “You see that bridge over there? The EU gave us a grant to build a two-lane bridge, but by building a single lane bridge with traffic lights at either end, this house could be built.”
The following year the Italian visited the Greek mayor’s town. He was simply amazed at the Greek Mayor’s house, which was even more extravagent than his own. When he asked how the Greek mayor could afford such a home, the Greek mayor said “You see that bridge over there?”
The Italian replied “No.”
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Griechenlands Klub der toten Rentner
Thomas Fuster, Wien · Nimmt man Griechenlands Rentenzahlungen für bare Münze, ist der Bevölkerung des Mittelmeerstaats eine beneidenswerte Langlebigkeit zu attestieren. So zählte man bis vor kurzem bei einer Bevölkerung von 10,8 Millionen rund 9000 Rentner mit einem Alter über 100 Jahren, und dies, obschon vor einem Jahrzehnt nur 1700 Menschen diese Altersgrenze überschritten hatten. Verantwortlich für den demografischen Spitzenwert ist weder die gesunde Meeresluft noch die Zuträglichkeit heimischen Olivenöls. Hinter der Beobachtung steckt allein bürokratische Inkompetenz. So hat der überschuldete Staat während Jahren auch an längst verstorbene Griechen eine Pension ausbezahlt.
Neu ist die Erkenntnis nicht. Bereits im Juni dieses Jahres hatte das Arbeitsministerium entdeckt, dass einige Beamte nach ihrem Ableben weiterhin eine Rente erhalten hatten. Aufgeschreckt durch diese Entdeckung, machte man sich daran, die irritierend hohe Zahl der über 100-jährigen Pensionsbezüger kritisch zu durchleuchten. Es zeigte sich, dass viele der vermeintlichen Greise – unter ihnen ein Rentner mit angeblich 130 Jahren auf dem Buckel – längst verstorben waren. Im August wurden daher die Rentenzahlungen an 1473 über 90-Jährige, die bereits hingeschieden waren, eingestellt. Der aufgrund der Peinlichkeit erlittene Schaden wurde damals auf 24 Millionen Euro pro Jahr geschätzt.
Ein Appell an alle Rentner, sich registrieren zu lassen, hat nun aber gezeigt, dass das Ausmass des Schadens weit drastischer ist. So musste der Direktor des grössten staatlichen Rentenfonds diese Woche eingestehen, dass der Staat im vergangenen Jahrzehnt 7 bis 8 Milliarden Euro an Angehörige auszahlte, die den Hinschied eines Familienmitglieds in betrügerischer Manier verschwiegen hatten. Zwar verspricht Athen, diese quasi ins Jenseits transferierten Pensionen zurückzufordern, und zwar «bis auf den letzten Euro». Zeigt die Regierung bei der Rückforderung der Renten aber ähnlich wenig Talent wie bei der Eintreibung von Steuern, ist wohl auch diese Bekundung nicht für bare Münze zu nehmen.
NZZ, 5.11.11
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Spekulation auf eigenen Staatsbankrott könnte Griechenland sanieren
Freitag, 16. September 2011
Athen (dpo) – Ist das die Rettung? Finanzexperten halten Spekulationen auf den eigenen Staatsbankrott für Griechenlands letzte Chance, dem sicheren Staatsbankrott zu entgehen. Anstatt vergeblich zu versuchen, den immer schneller wachsenden Schuldenberg abzubauen, sollte Griechenland seine letzten Finanzreserven und die EU-Hilfen lieber nutzen, um sich über Fonds und außereuropäische Banken an den Spekulationen über griechische Staatsanleihen zu beteiligen.
“Die Regierung in Athen muss sich ein Beispiel an jenen Hedgefonds und Investmentbanken nehmen, die mithilfe von Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps) darauf setzen, dass Griechenland seine Staatsschulden in Form von Anleihen nicht mehr bedienen kann“, erklärt der Ökonom Hans-Peter Sinnfinger gegenüber dem Postillon. “Sobald alles noch verfügbare Geld derart investiert wäre, könnte Griechenland selbstverständlich seine Schulden nicht mehr bedienen und müsste den Staatsbankrott erklären.”
Eine Pleite wäre aber in diesem Fall das Beste, was Griechenland passieren könnte, denn die ausgezahlten Prämien würden so viel Geld in die leeren Kassen spülen, dass alle Schulden bedient und sämtliche EU-Hilfen zurückgezahlt werden könnten.
Sollten die Erlöse wider Erwarten doch nicht ganz ausreichen, könnte Griechenland anschließend auch noch auf einen italienischen Staatsbankrott wetten. — Quelle: Der Postillon
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Glückliche Griechen
Eine Hamburger Stiftung hat soeben die Stimmung in den europäischen Nationen ermittelt. Eine zeitgemässe Fragestellung, muss man doch annehmen, dass die Dauerkrise rund um den Euro den Europäern mittlerweile aufs Gemüt schlägt! Dass sich 71 Prozent der Schweizer in dieser Umfrage als glücklich bezeichnen, scheint diese Vermutung zu bestätigen. Die Schweiz versteht sich doch als Insel der Glückseligen inmitten eines Meers der Katastrophen.
Doch dann lesen wir, 80 Prozent der Griechen würden sich als glücklich bezeichnen. Haben die Hellenen dank ihrer klassischen Bildung so viel Weisheit in den Genen, dass sie die inneren Werte den äusseren vorziehen? Oder beruht ihre Gelassenheit auf dem Bewusstsein, dass am Ende die Deutschen immer zahlen? Diese Vermutung könnte zutreffen, denn niemand ist in Europa weniger glücklich als die Deutschen mit 61 Prozent. Sie scheinen zu ahnen, was die Griechen so glücklich macht. (ler.) — NZZ am Sonntag, 21.08.11
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Fallpauschalen setzen Anreize…
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Weltmeisterschaftssiegerbesieger
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Eyjafjallajökull
Von Olivier Berger. in der Südostschweiz am Sonntag, 25. April 10
– Was kein philosophisches Modell und kein Lebenshilfe-Ratgeber je geschafft haben, ist dem Eyjafjallajökull gelungen: Der fünftgrösste Vulkan Islands hat die westliche Welt für einige Tage erfolgreich entschleunigt. Gehetzte, erholungswütige Ferienhungrige wurden ebenso zum Warten verdonnert wie globalisierte Manager.
Über die biblischen Dimensionen der Eyjafjallajökull-Wolke («Ein Drittel der Sonne und der Sterne erlischt. Ihr Licht verliert ein Drittel an ihrer Stärke, und ein Drittel des Tages und der Nacht sind finster»? heisst es in der Offenbarung des Johannes) soll an dieser Stelle nicht debattiert werden. Vielmehr haben ein Jahr vor den nationalen Richtungswahlen die Parteien das Thema für sich entdeckt und schlachten dieses polittaktisch nach allen Regeln der Kunst aus. Die SVP, die das Thema wie immer als erste Partei für sich entdeckt hat, fordert einen umgehenden Zuwanderungsstopp für Asche aus Island. Weiter fordert die Parteispitze, die Grenzen sicherheitshalber für Isländer und alle anderen Nicht-Schweizer sofort zu schliessen. Die BDP wirft der SVP Populismus und schlechten Stil vor, erklärt sich mit deren Forderungen aber grösstenteils und im Grundsatz einverstanden. Zudem betont Parteipräsident Hans Grunder, die BDP habe bei den Wahlen in Bern «wie ein Vulkanausbruch» eingeschlagen.
Fulvio Pelli, Präsident der FDP-Wir-Liberalen, fordert eine Grundsatzdebatte über Aschewolken. Die Vulkan-Turbos in seiner Partei desavouieren ihn aber prompt mit einer Weiss-Asche-Strategie. Die CVP erklärt, die Aschewolke sei die Strafe Gottes für die anhaltenden Missbrauchsdiskussionen rund um die Katholische Kirche. Einzig die SP tut sich mit dem Thema schwer. Das neue Parteiprogramm sehe vergleichbare Vorfälle nicht vor, betont Präsident Christian Levrat: «In der Zeit, aus der dessen Gedankengut stammt, gab es noch keinen Flugverkehr – und vermutlich auch noch keine Vulkane.»
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