Das Problem ist bekannt. In Städten wie Zürich suchen viele Studierende günstigen Wohnraum. Ein Zimmer an guter Wohnlage — zum Beispiel am Zürichberg — können sie sich nicht leisten. Dort wohnen oft ältere Menschen in grossen Häusern. Die Kinder sind ausgeflogen. Zimmer stehen leer. Ökonomisch gesehen die perfekte Situation für einen gegenseitig vorteilhaften Tausch.
Die Zürcher Pro Senectute hat dies erkannt. Sie organisiert folgenden Deal: Studierende erhalten ein Zimmer bei einem älteren Paar oder einer Einzelperson, müssen dafür aber Hausarbeit leisten. Gefragt sind insbesondere körperlich anstrengende Arbeiten in Haus und Garten, aber auch Putzarbeiten und das Erledigen von Einkäufen.
Für diese Art des Naturaltausches sind nicht alle geeignet. Pro Senectute klärt deshalb die WG-Tauglichkeit der Kandidaten vorgängig ab. Das Teilen von Bad und Küche ist nämlich nicht jedermanns Sache. Und grosse Parties dürften wohl eher selten drin liegen.
Dafür erscheint der Preis relativ günstig. Die zu erbringende Arbeitsleistung bemisst sich nämlich nach der Quadratmeterzahl des Zimmers. Die einfache Formel lautet: pro Quadratmeter eine Arbeitsstunde pro Monat.
Für ein 15qm-Zimmer muss man also monatlich 15 Stunden arbeiten, was bei einem Stundenlohn von angenommen 20 CHF einen Preis von 300 CHF ergibt. — Eigentlich ein Schnäppchen für ein Zimmer in einer Villa am Zürichberg… oder?
Ich bin gespannt, ob sich dieses Wohnmodell der “Generationen-WG” durchsetzen wird.
– Und was meinen die Studierenden dazu?