28.05.2010

Mythos Geldkreislauf

Der so genannte Geldkreislauf in der Wirtschaft existiert nicht. Unser Geld zirkuliert zwar, aber es kreist nicht — nicht einmal das Bargeld kreist.  Und das Buchgeld, welches uns der Arbeitgeber aufs Konto überweist und mit dem wir unsere Rechnungen zahlen oder per EC-Karte einkaufen, kreist erst recht nicht.

Das folgende Video zeigt sehr schön, was beim Einsatz von Bargeld etwa abläuft.

Die volkswirtschaftlich zentrale Funktion von Geld ist jene als Tauschmittel. Um diese Funktion zu gewährleisten, hat die Zentralbank ein Herausgabemonopol auf der nationalen Währung. Die Schweizerische Nationalbank betont, Banknoten seien lediglich Träger von Wertinformationen. Diese Träger kann man mehrfach verwenden. Eine Banknote hält ein bis zwei Jahre bis sie ersetzt werden muss. Das hat allerdings nichts mit einem Kreislauf zu tun.

Dass der Geldkreislauf dennoch Gegenstand (fast) aller ökonomischen Lehrbücher ist beruht wohl darauf, dass dieses Modell so schön einfach zu unterrichten ist und zudem eine grundlegende makroökonomische Identität aufzeigt: Die Summe aller Einkommen (abzüglich Sparen) muss rechnerisch der Summe aller Ausgaben entsprechen. — Unser Geld kreist trotzdem nicht. Sonst könnte man es mehr als einmal ausgeben. Das habe ich leider noch nie geschafft…

The Mythbuster / nächster Mythos: Der Wirtschaftskreislauf

SNB Videos zum Thema Geld:

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The Mythbuster / nächster Mythos:
Der Wirtschaftskreislauf…

… ist hoffentlich in Arbeit?
Wann kann man dazu etwas von Ihnen lesen?

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