Obwohl nach im benannt, ist die Eurokrise keine Krise des Euros, sondern eine Schuldenkrise einiger Euro-Länder. Dies hat die Europäische Zentralbank (EZB) in ihrem Bericht zur internationalen Rolle des Euro soeben bestätigt.
Auch wenn die Bilder in der Tagesschau anderes vermuten lassen, geht es dem Euro gut. Zwar hat der effektive Wechselkurs des Euro gegenüber den wichtigsten Handelspartnern in den letzten beiden Jahren etwas nachgegeben, dennoch liegt sein Kurs noch rund 12% höher als im Jahre 2000; vgl. EZB Daten.
Meine kleine Analyse vom letzten Herbst scheint immer noch zu stimmen. Zudem konnte der Euro seine Position als internationale Währung behaupten. Die EZB schreibt dazu in ihrer jüngsten Analyse:
The report finds that the international role of the euro remained relatively resilient during 2011. When compared with other major international currencies, the share of euro-denominated instruments fluctuated only marginally between 2010 and 2011 in the market segments examined. The share of euro-denominated instruments decreased by 0.4 percentage points in global holdings of foreign exchange reserves when adjusted for valuation effects. With regard to the turnover in foreign exchange markets, the share of the euro increased by around one and a half percentage points , while it dropped by 1.3 percentage points in the stock of internationally issued debt securities (also after valuation adjustment). Quelle EZB, Juli 2012.
Für eine Währung, die angeblich in der Krise steckt, geht es dem Euro als bis auf weiteres erstaunlich gut. Die Schweiz hat allen Grund zu hoffen, dass dies so bleibt. Eine Verschiebung aus dem Euro hin zum Schweizer Franken würde unser Land vor erhebliche Probleme stellen.
Die 5 grossen Handelswährungen auf den Devisenmärkten sind der USD, Euro, Yen und das britische Pfund. Gleich danach kommt der Schweizerfranken. Während der Handel an sich kein Problem darstellt, würde eine Flucht aus dem Euro in den Franken unsere Geldpolitik erheblich erschweren, falls dahinter nicht Transaktions- sondern Anlage- und Spekulationsmotive stehen. In einem solchen Umfeld ist die Geldpolitik von vielen Unwägbarkeiten geprägt und die Handlungsspielräume der Nationalbank sind beschränkt. Die im letzten September eingeführte Kursuntergrenze für den Euro zeigen dies nur zu deutlich.