19.11.2011

Ökonomie trifft Philosophie

Die Ökonomie ist die Königsdisziplin der Sozialwissenschaften. Mein Kollege Ernst Fehr, der diesen Standpunkt vertritt, traf kürzlich auf den Philosophen Richard David Precht. Die Diskussion dieser beiden Exponenten, welche ich beide ausserordentlich schätze, ist im Videoportal von SF abrufbar. Eine sehr spannende und inspirierende Debatte von zwei führenden Wissenschaftlern.

Weitere Infos zu Ernst Fehr und seinen verhaltensökonomischen Experimenten finden sich auf seiner Webseite. In der genannten Sendung diskutiert er u.a. ein Missverständnis, dessen Aufklärung auch mir schon lange am Herzen liegt:

Der Ausdruck “Survival of the Fittest” bedeutet nicht, dass sich der Stärkste durchsetzt. Vielmehr ist gemeint, dass jener am besten überlebt, der am besten zur Situation oder den Umweltbedingungen passt. So ist etwa Fairness in vielen sozialen Situationen die beste Verhaltensform. — Begriffe wie Fairness und Altruismus werden im TV-Beitrag ausführlich anhand von Beispielen und Experimenten besprochen.

Eine spannende Aussage von Precht (Min. 34) lautet: Menschen sind lieber die Bösen als die Dummen. Das heisst, wir akzeptieren eher, dass andere an unserem Charakter zweifeln als an unserer Intelligenz. Darüber lohnt es sich, nachzudenken…

Zwei sehr lesenswerte Werke von Richard David Precht sind:

  • Wer bin ich – und wenn ja wie viele? Eine philosophische Reise. Goldmann, München 2007, ISBN 978-3-442-31143-9.
  • Liebe. Ein unordentliches Gefühl. Goldmann, München 2010, ISBN 978-3-442-15554-5.

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